Brauchen wir PayPal? Über Sinn und Unsinn des Online-Bezahlsystems
PayPal ist in aller Munde. Nach einer von Fittkau & Maaß Consulting durchgeführten W3B-Studie aus dem Jahre 2010 bevorzugen 79,3 Prozent der Befragten PayPal als Zahlungsmittel. Dieser Bekanntheitsgrad, aber auch Schwierigkeiten, die Mandanten der IT-Recht Kanzlei in der letzten Zeit mit PayPal hatten (einem unserer Mandanten wurde erst kürzlich sein PayPal-Konto mit 75.000,00 € eingefroren!!!), lädt dazu ein, über Sinn und Unsinn des Zahlungssystems PayPal einmal genauer nachzudenken.
Ebenfalls EXTREM NEGATIVE Erfahrung (mit Paypal UND eBay, in Kombination)
Beitrag von whaleryda
28.04.2009, 14:23 Uhr
Hallo zusammen! Ich möchte zunächst einmal sagen, wie sehr es mich verärgert, wenn ich heute noch Empfehlungen zu eBay und/oder Paypal höre/lese. Sicher mag der eine oder andere noch keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, das ist doch auch eine Frage des Umfangs der Nutzung und sicher Glück/Pech, doch rein positive Angaben zu den beiden Firmen spiegeln keinesfalls eine objektive Darstellung wieder. Ich persönlich kenne zudem niemanden, der bei eBay nicht schon schlechte Erfahrungen gemacht oder sich über die mangelhafte Hilfe bei Problemen schwarz geärgert hat. Man kann hier nur sagen, dass eBay und Paypal lieber gänzlich auf Kundenkontakt verzichten sollten, als es auf derartige Art und Weise zu tun. Wenn man dann noch zehn Mal die gleiche standardisierte email zurückerhalten hat, bekommt man auch mal den Eindruck, es sei vermutlich leichter mit einem Vierjährigen das Problem zu besprechen als mit einem Mitarbeiter von eBay. Ich selbst habe eBay in meinem Bekanntenkreis wohl am regsten genutzt, mit bis dato insgesamt 1052 Bewertungspunkten (99,4% positiv, trotz einiger Rachebewertungen) und das bei einem Privataccount. Ich war schon Kunde, als eBay-Deutschland noch Allando hieß, bin/war also einer der Nutzer der ersten Stunden und habe praktisch die ganze Entwicklung miterlebt, wie auch viele meiner Freunde und Bekannten. Dazu kann ich noch sagen, dass ich aus meinem Bekanntenkreis in den letzten Jahren ebenfalls nur noch (und sehr viel, teils eigentlich unvorstellbar) Negatives gehört habe. Im Prinzip läuft es immer auf einen Ausspruch hinaus: "Bei eBay mach ich nichts mehr. Nie wieder!" Dem muss auch ich, spätestens nach dem letzten (und noch aktuellen, weil noch nicht abgeschlossen) Erlebnis, absolut zustimmen. Um das kurz zu erklären: Über eBay habe ich im Herbst vergangenen Jahres mehrere Artikel verkauft, einige Geschäfte wurden über Paypal abgewickelt. Durch einen Einbruch bei mir kam es zu einer Verzögerung bei der Abwicklung. Ich informierte die Käufer und Paypal. Paypal machte die Geschäfte, entgegen meiner Anweisung, kurzerhand rückgängig und buchte den Käufern das Geld zurück und belastete mein Konto damit, so dass ein Minus von 900,-€ auf meinem Paypal-Konto entstand. Die Paypal- und eBay-Gebühren für die Geschäfte wurden natürlich nicht automatisch erstattet, doch zumindest der eBay-Kundendienst versicherte eine Erstattung der Gebühren und telefonisch rechnete ich gemeinsam mit dem eBay-Mitarbeiter aus, was ich zu bezahlen habe bzw. was mir erstattet werde. Den demnach offenen Betrag habe ich zu eBay überwiesen, wie besprochen. Paypal teilte ich mit, dass ich das Geld nicht umgehend auf einen Schlag ausgleichen kann und habe um Teilzahlung gebeten. (Ich hoffte hier auch auf Entgegenkommen, aufgrund der eigenmächtigen und nicht verständlichen Rückbuchung seitens Paypal, zudem aufgrund meiner langjährigen und guten Kundschaft.) Ich fragte mehrfach bei Paypal an, ohne auch nur eine entsprechende Rückmeldung zu erhalten. Zwischenzeitlich musste ich auch meine Paypal-Kontaktadresse ändern, da meine alte Adresse nicht mehr existierte. Ohne überhaupt mal mit mir zu kommunizieren, eine Mahnung erhielt ich ebenfalls nie, hatte ich dann plötzlich ein Inkassoschreiben der Inkasso-Kanzlei Ksp-Rechtsanwälte im Briefkasten, die mir auf die Forderung Paypals knapp 400,-€ an Gebühren aufschlugen, so dass die neue Forderung nun bei über 1.300,-€ lag, anstatt der vorangegangenen 900,-€. Nach einigem Hin und Her, meine Angaben/Erklärungen zum Fall wurden stets einfach übergangen, auch war ich der Ansicht, das Vorgehen seitens Paypal im Vorfeld rechtfertige sicher kein Inkassoverfahren, kamen gleich ziemlich üble Drohungen von Ksp (SchufaEintrag, horrende Anwallts-u.Gerichtskosten, Pfändung, Haftbefehl, etc.), so dass ich zügig eine Teilzahlung anbot. Daraufhin teilte man mir lapidar mit, dass das schon in Ordnung sei, wenn ich den gesamten Forderungsbetrag und zusätzlich noch einmal eine Einigungsgebühr in Höhe von 140,-€ zahle, also insgesamt knapp 1450,-€ (anstatt der ursprünglichen 900,-€). Nun also schon ein Aufschlag von über 60% durch das Inkassoverfahren. Außerdem müsse über die monatlichen Raten alle sechs Monate von Neuem verhandelt werden, ich „solle“ also wohl einen Vertrag unterschreiben, bei dem mir sechs Monate später wieder gedroht und Kosten aufgeschlagen würde (und ich müsse das machen, wenn ich nicht weitere Kosten hinzukommen lassen wolle...) Meine email-Adresse habe damals außerdem, wie von mir angewiesen, zudem nicht geändert werden können, so dass Mahnungen durchaus und an die bestehende (tote!) verschickt wurden. Mittlerweile habe ich eine Rechtsberatung in Anspruch genommen, mit Wiso telefoniert, nachdem ich dort einen entsprechenden Beitrag gesehen hatte und mit Ksp ist offensichtlich keine vernünftige Einigung zu erreichen, genauso wenig mit Paypal. Meine Schreiben werden übergangen. Ich weiß noch nicht genau, was ich machen soll, jedenfalls bin ich verdammt wütend und enttäuscht. Mehr und mehr verspüre ich das Bedürfnis andere Menschen von diesem unverschämt schlechten Dienst zu warnen, wenn ich es kann. Was Paypal angeht könnte die Sache wohl gar vor Gericht gehen, wenn ich den Inkassokosten widerspreche, was ich wohl tun will. Wer jetzt glaubt, das war´s schon an Ärger, reicht ja auch, weit gefehlt! (Die Paypal-Gebühren für die durch Paypal eigenmächtig rückgebuchten Zahlungsempfänge wurden übrigens auch nie erstattet, das nur so nebenbei.) Trotz ausdrücklicher Zusage erstattete eBay nicht die Verkaufsgebühren für die beiden (durch Paypal selbst rückgängig gemachten Geschäfte), sondern beließ meinen eBay-Account in Minus und sperrte diesen deswegen. Ein Zustand, der bis heute so ist. Auch hier wurden die Ksp-Rechtsanwälte eingeschaltet, auch hier wurden ordentlich „Kosten“ aufgeschlagen, auch hier hieß es später, die email-Adresse habe sich nicht ändern lassen und Nachrichten/Mahnungen seien ordnungsgemäß (an die falsche, tote Adresse) rausgegangen. Komisch, denn später war (bzw. heute ist) ein Kontakt mit eBay über die neue email-Adresse unproblematisch. Ich bin aber hauptsächlich zu Telefax übergegangen, nach mehreren Telefongesprächen mit der Hotline, ohne dass besprochene Zusagen je von eBay in die Tat umgesetzt wurden. Und das ist jetzt nur der letzte erlebte Fall – zugegeben die Krönung allen eBay-Ärgers, JEDOCH habe ich auch zuvor oft sehr schlechte Erfahrungen gemacht, beim Handel, sowohl beim Kaufen, als auch beim Verkaufen. Es gibt immer Leute, die meinen einen über den Tisch ziehen zu können, falsche Angaben bei ihrer Produktbeschreibung machen, die Ware nicht schicken oder die falsche oder gar beschädigte Ware, dann eine Rückabwicklung verweigern, etc. Genauso ist es mir einige Male passiert, dass Käufer nicht gezahlt haben oder auf unversicherter Lieferung bestanden und dann behaupteten, die Ware sei nicht gekommen und natürlich gibt es auch die, die behaupten die Ware sei beschädigt gewesen, ...sie würden sie aber dennoch nehmen, wenn man ihnen (50%)Rabatt gebe und und und... Früher habe ich diese Fälle immer noch mit einkalkuliert und eBay war ja auch mein Hobby, nach den letzten erheblich schlimmen Erfahrungen mit dem eBay-/Paypal-Kundendienst aber, war mir auch bald klar: Ich mach nichts mehr bei eBay/Paypal. NIE WIEDER!
Von Paypal würde ich vor allem deshalb unbedingt abraten, weil hier das gleiche System und der gleiche (offensichtlich) geistig umnachtete Kundendienst dahinter stecken wie bei der Mutterfirma eBay.
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