Hunderte eBay-Nutzer zeigen sich selber an

Der deutsche Zoll ermittelt wegen Steuerhinterziehung gegen Tausende Deutsche, die im Internet Kaffee gekauft haben. Die Daten der Online-Kunden gab eBay an die Fahnder weiter. Jetzt haben viele Kaffee-Käufer Angst - und die Zollämter forcieren die Ermittlungen. Hunderte weitere Nutzer haben sich daraufhin selbst angezeigt. Nach Angaben eines Ermittlers liefen bislang bis zu 800 solcher Selbstanzeigen aus dem Bereich des Hauptzollamts Münster sowie in einigen Ämtern in Süddeutschland auf. Die eBay-Käufer wollten Kaffee nachversteuern, dessen Kauf sie den Behörden bisher verheimlicht hatten.
Der Chef des Zollamts Rheine, das zu Münster gehört, Michael Warnebier, hatte zuvor gegen rund 3.000 Teilnehmer von Online-Auktionen Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet. Sie hatten vor einigen Monaten über eBay Kaffee von einem Händler aus den Niederlanden bezogen. Sie unterließen es aber, ihre Kaffeepads, Cappuccino-Tütchen oder Espresso-Schnäppchen in Deutschland dem Finanzamt zu melden.
"Ich bin vom Gesetz her verpflichtet, diese Verfahren einzuleiten", sagte Warnebier. Bei den Nachforschungen können die Zollfahnder nach Informationen der 'WELT' (heutiger Bericht) auf die Zusammenarbeit mit eBay Deutschland bauen. Das Online-Auktionshaus gab die Daten der betroffenen Kaffeekäufer an die Ermittler weiter: die Benutzernamen, die Postanschriften und die E-Mail-Adressen.
"Wir arbeiten dabei mit den Auktionshäusern zusammen", bestätigt ein Sprecher des Zollkriminalamts in Köln. Von dort wird die Zentrale Internet-Recherche (ZIRE) der Zollfahndung koordiniert. eBay-Sprecherin Barbara Hüppe erklärt, dass eBay verpflichtet sei, bei entsprechenden Ersuchen von Behörden im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Auskunft zu erteilen.
Quelle: www.de.internet.com
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